Wie viel ist meine Leistung wert?

Wie viel brauche ich, um als Freelancer*in überleben zu können?

Und welcher Stundensatz ist fair gegenüber meinen Kund*innen?

Verkauf dich nicht unter Wert.

Freelancer Gehalt berechnen  – warum dein Stundensatz wichtig ist

Unterschätze nicht die Wichtigkeit der Preisfindung für deine Selbstständigkeit. Deine Preise bestimmen, wie potenzielle Kund*innen dein Angebot wahrnehmen und wie es langfristig um deine Finanzen steht. Kurz gesagt – dein Preis bestimmt den Erfolg deines Unternehmens! Leider ist es aber gar nicht so einfach, den Preis zu bestimmen. Vor allem, wenn man noch am Anfang steht und nur wenig Erfahrung hat. Aber keine Sorge – wir haben hier einen Leitfaden, der dir helfen wird.

Schritt 1: Die grobe Faustregel

Viele Freelancer*innen starten aus einer Festanstellung in die Selbstständigkeit. Sie orientieren sich bei ihrer Preiskalkulation an ihrem alten Gehalt und rechnen es einfach in einen Stundenlohn um. Das ist gar nicht so schlimm, aber dieser erste Schritt sollte nur eine Orientierung sein – und nicht den Preis bestimmen.  

Was hast du dabei dieser groben Umrechnung vergessen? All diese Zusatzkosten, die nicht mehr dein Arbeitgeber bezahlt, sondern die du nun selber tragen musst:

Nicht zu vergessen, dass du auch mal krank werden kannst und dir auch ab und zu Urlaub als Selbstständiger verdient hast.

Du siehst, du musst in der Selbstständigkeit mehr verdienen als in der Festanstellung. Die Faustregel: Als Freelancer*in solltest du mindestens das 1,5-Fache des Bruttogehalts eines Angestellten verdienen. Wenn du merkst, dass du weniger verdienst im Durchschnitt, dann ist dein Preis eindeutig zu niedrig.

Schritt 2: Recherchiere die Stundensätze deiner Branche

Nachdem du eine grobe Vorstellung hast, wie viel du verdienen musst, solltest du ein wenig tiefer graben. Schau dir deine Branche und den Markt genau an. Wie viel sind deine Kunden bereit zu zahlen?

Auf den Internetseiten von Berufsverbänden findest du offizielle Empfehlungen für Honorare in deiner Branche. Zum Beispiel liegen die Empfehlungen für das Honorar von Designer*innen je nach Berechnung zwischen 60 und 90 Euro pro Stunde.

Freelancer-Stundensätze nach Branchen

Beratung – 113 Euro pro Stunde

IT – 92 Euro pro Stunde

Ingenieurwesen – 82 Euro pro Stunde

Grafikdesigner – 66 Euro pro Stunde

 

Unser Tipp: Die Preise und das Angebot deiner Konkurrenz zu analysieren, ist eine gute Idee. Die Preise einfach übernehmen solltest du aber nicht. Du weißt nicht, welche Faktoren bei der Preisgestaltung deines Konkurrenten eine Rolle spielen. Außerdem kannst du dich mit individuellen Preisen von deiner Konkurrenz absetzen. Finde deshalb eine Marktlücke und einen Stundensatz, der zu deinem Business passt.

 

Schritt 3: Stundensatz-Rechnung

Nachdem du eine grobe Vorstellung von deinem Preis hast und die Zahlungsbereitschaft deiner Kunden besser verstehst, kannst du den Preis berechnen, den du benötigst, um deine Kosten zu decken. Hierzu musst du all deine Kosten kennen und auflisten, sodass du ausrechnen kannst, wie viel du tatsächlich verdienen musst, um deine Kosten zu decken.

Unser Tipp: Wähle deinen Preis nicht nach Gefühl. Behalte lieber deine Finanzen gut im Blick und berechne den Preis, der wirklich kostendeckend ist. Außerdem sollten deine Einnahmen größer als deine Ausgaben sein. Warum? Du musst dir langfristig Reserven aufbauen und dich gegen unsichere Zeiten absichern.

 

Schritt 4: Preis erhöhen – berechne deinen Stundensatz selbstbewusst

Der wohl häufigste Fehler, den unerfahrene Freelancer*innen begehen, ist, ihre Leistungen zu günstig anzubieten. Am Anfang ist das vielleicht erst mal nicht so schlimm. Aber vergiss nicht – mit jedem Auftrag, den du erfolgreich abschließt, wächst deine Erfahrung. Das sollte sich auch in deinen Preisen widerspiegeln! Trau dich, deinen Preis zu erhöhen.

Unser Tipp: Lege in deiner Kundenkommunikation die Betonung auf den Nutzen und nicht auf den Aufwand. Dieser kleine, aber feine Unterschied kann große Auswirkungen auf dein Business haben und es deutlich einfacher machen, deine Preise zu erhöhen. Deine Leistung wird nicht mehr als beliebig austauschbar wahrgenommen, sondern du bist jetzt die Person, die echten Mehrwert bietet - und dafür zahlen Kund*innen gerne.