Laut einer Studie des Max-Planck-Instituts, verfügen Selbstständige über eine höhere Lebenszufriedenheit. Zwei Jahre nach Gründung ist diese Zufriedenheit immer noch vorhanden – es handelt sich hierbei also nicht um ein kurzweiliges Phänomen. Jedoch scheint die Motivation für die Gründung, eine entscheidende Rolle für die Zufriedenheit spielen.

Unterschiede gibt es zwischen denen, die sich aus der Unternehmerperspektive für die Selbstständigkeit entschieden haben, und denen, die sich selbstständig machten, um der Arbeitslosigkeit zu entkommen.

In der TK-Stressstudie von 2016 kam heraus, dass sich sechs von zehn Menschen in Deutschland gestresst fühlen. Selbstständige werden dieses Gefühl trotz ihrer Lebenszufriedenheit sicherlich auch kennen.

Was ist Stress?

Stress, der Ausdruck von Belastung, kann vielen zu schaffen machen. Stress ist das Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen an eine Person und ihre Möglichkeit, auf diese zu reagieren. Auch das Gefühl, einer Situation nicht gewachsen zu sein, reicht schon aus, um das Gefühl von Stress hervorzurufen.

Bei dem Wort Stress schwingt meist etwas Negatives mit. Jedoch muss man zwischen positivem (Eustress) und negativem Stress (Distress) unterscheiden. Vor allem aber ist Stress etwas Individuelles. Nicht jeder reagiert gleich auf Stresssituationen manche kommen unter Druck zu Hochleistungen, aber andere spüren die Belastung.


Wie äußert sich Stress?

Es gibt viele Arten, auf die sich Stress äußern kann. Darunter zählen z. B. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Schlafstörungen, Herzbeschwerden, Magenschmerzen, Verspannungen, Erschöpfung und auch Depressionen.

Sorgen und Ängste, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, Über- oder Unterforderung, Schlafprobleme, Druckt, Streit all das sind Situationen, die Stress hervorrufen können.


Stress in der Selbstständigkeit

Der Druck, auf dem Markt bestehen und sich seine Existenz sichern zu wollen, gehört zu den Faktoren, die bei Selbstständigen und Freiberuflern Stress auslösen können. Weitere Gründe für Stress in der Selbstständigkeit können auch Zeitdruck, ausbleibende Aufträge, unzufriedene Kunden, zu lange Arbeitszeiten oder die ständige Erreichbarkeit sein. Gerade auch weil du weißt, was alles zu tun ist in deinem Unternehmen, scheint es oft einfach viel zu viel zu werden.

Finanzen

Ohne Geld geht es leider nicht – das wissen Selbstständige natürlich am besten, denn zum Start in die Selbstständigkeit wird Kapital gebraucht. Aber auch wenn es schon läuft, muss man die Finanzen im Überblick halten und sich auf dem Markt behaupten. Denn es geht hier nicht nur um dein Unternehmen, sondern auch um dich und deine Existenz.

Entscheidungen und Verantwortung

Du triffst die meisten, wenn nicht sogar alle, Entscheidungen für dein Unternehmen. Das kann auf Dauer natürlich belastend sein, da die Verantwortung auf deinen Schultern liegt. Aber mit der Zeit bekommst du auch mehr Selbstvertrauen, wenn es an Entscheidungen geht.

Das große Unbekannte und der Drang nach Perfektion

Du bereitest dich auf alles vor und beobachtet den Markt, aber auch du kannst leider nicht in die Zukunft blicken. Es gibt immer Dinge, die du einfach nicht vorhersagen kannst. Und für manche ist genau das eine Belastung in der Selbstständigkeit. Wenn das Unbekannte auf den Wunsch trifft, alles perfekt und richtig machen zu wollen, entsteht ebenfalls wieder Stress für Selbstständige. Man setzt sich selbst unter Druck, weil man gewisse Anforderungen an sich selbst und sein Unternehmen stellt.

Kein freier Kopf

Als Selbstständiger ist dein Feierabend anders als bei vielen Angestellten. Oft kommt es dazu, dass man Arbeit mit nach Hause nimmt oder immer wieder an die Arbeit und das Unternehmen denkt. Dazu kommt dann noch, dass du irgendwie Arbeit und Privates vereinen willst, was auch nicht immer leicht ist und so noch mehr Stress für dich bedeuten kann.

Was hilft bei Stress?

Da Stress individuell ist, hilft es, herauszufinden, was ihn bei dir auslöst. Reflektiere und sei dir bewusst, wenn dir Sachen zu viel werden. In solchen Situationen kannst du dann Stopp sagen. Die Ansprüche, die du an dich selbst und dein Unternehmen stellst, sollten realistisch sein. Wenn du durch zu hohe Ansprüche in eine Stresssituation gerätst, leidet die Qualität eher darunter und zusätzlich auch du. Mach dir To-do-Listen und plane. So weißt du, wann was ansteht und hast den Überblick und nicht das Gefühl, dass der Berg an Arbeit nicht zu schaffen ist. Du erklimmst den Berg, wie es für dich machbar ist. Außerdem siehst du gleich das Ergebnis deines Tages, wenn du Sachen von der Liste streichen kannst.

1. Pausen

Gönn dir eine Auszeit. Entspann einfach mal zwischendurch. Nimm dir ein paar Minuten, atme tief ein und aus und denk an etwas Schönes. Frische Luft hilft auch – geh also mal ein wenig raus und schalte ab.

2. Delegieren

Du musst nicht alles alleine machen, sondern kannst auch Aufgaben an andere angeben.

3. Prioritäten

Es kann dir auch helfen, Prioritäten zu setzen. Die bereits angesprochene To-do-Liste kann dabei helfen. Mit deinen Prioritäten kannst du dann eher nein sagen. Manchmal musst du dich entscheiden, ob du einen Auftrag annehmen oder ablehnen sollst.

4. Tools nutzen

Außerdem kannst du versuchen, manche Prozesse zu vereinfachen bzw. zu automatisieren. Wie viel Zeit geht bei dir für das Schreiben von Rechnungen oder die Buchhaltung drauf? Wenn du irgendwo Zeit sparen kannst, dann kannst du die Zeit für andere Sachen und für dich selbst einsetzen.

5. Ausgleich

Sport und Hobbys sind gute Mittel gegen Stress und für mehr Work-Life-Balance. Yoga und Ausdauersport bieten sich an, aber du solltest eine Sportart finden, die dir Spaß macht. Dann tust du etwas Gutes für dich und deinen Körper und kannst so Stress abbauen.

6. Zeitmanagement

Einer der Vorteile der Selbstständigkeit ist die Freiheit, das zu tun, was du möchtest. Du kannst deine Arbeitszeiten so einteilen, wie sie dir gefallen. Dein persönliches Ziel solltest du nicht aus den Augen verlieren. Stress kann belastend sein und gerade am Anfang ist er sicherlich auch nicht immer vermeidbar, aber gerade deswegen solltest du darauf achten, dass der Stress nicht zum Dauerzustand wird.