Du hast den Sprung in die Selbständigkeit gewagt, aber irgendwie läuft es noch nicht so richtig? Trotz Kunden und Aufträgen brauchst du immer noch Finanzspritzen von deinen Eltern oder kommst nur über die Runden, weil du noch einen Gründerzuschuss erhältst?

Folgende typische Fehler könnten dahinter stecken:


1. Für dein Angebot gibt es keine Nachfrage  

Jeder Gründer wünscht sich natürlich, dass die eigene Idee die Welt verändern wird (zumindest ein bisschen…).

Das ändert leider nichts daran, dass viele Startups und angehende Selbständige es versäumen, vor der Gründung eine richtige Marktanalyse durchzuführen und zu testen, ob es für ihr Angebot tatsächlich genügend Nachfrage gibt.

Geschäftsideen werden dann oft im stillen Kämmerlein entwickelt und Businesspläne basierend auf Mutmaßungen (und Wunschdenken) geschrieben, ohne den Markt und die Konkurrenz ausreichend zu kennen.  

Wenn mangelnde Verkäufe dein Problem sind, sollte dies also deine erste Frage sein: Gibt es für dein Produkt oder deine Dienstleistungen tatsächlich einen ausreichenden Markt?

Vielleicht musst du dein Angebot nur etwas anpassen, um mehr Kunden zu begeistern und höhere Umsätze zu erzielen.

Die beste Art herauszufinden, was deine Zielgruppe wirklich will, ist sie direkt zu fragen. Zum Beispiel in Kundengesprächen, in Facebook-Gruppen oder auch in Form einer Umfrage.


2. Deine Preise sind falsch kalkuliert

Wenn dein Angebot gefragt ist, aber du trotz mehrerer Kunden immer noch nicht von deinen Produkten oder Dienstleistungen leben kannst,  könnte das Problem bei der Preiskalkulation liegen.

Gerade auf hart umkämpften Märkten mit viel billiger Konkurrenz neigen unerfahrene Freelancer und Unternehmer dazu, ihre Leistungen zu Niedrigpreisen anzubieten. Einerseits haben sie Angst, dass sie potentielle Kunden mit höheren Preisen abschrecken könnten und andererseits hoffen sie auf die Sogwirkung attraktiver Angebote.

Leider geht diese Rechnung nur selten auf.

Wenn du oft schlecht bezahlte Aufträge annimmst, musst du entsprechend mehr Stunden arbeiten oder mehr Projekte stemmen, um ein bestimmtes Einkommen zu  erreichen. Daraus kann schnell ein Teufelskreis entstehen, bei dem du dich völlig verausgabst, kaum noch Zeit für andere Dinge hast und trotzdem wenig verdienst.

So machst du es richtig: Freelancer-Stundensatz berechnen


3. Du hast keine Marketingstrategie

Ein Fehler, der vielen Selbständigen zum Verhängnis wird, ist das Fehlen einer Marketingstrategie. Blogbeiträge werden wahllos veröffentlicht und auf Facebook beworben oder verschiedenste soziale Netzwerke mit Inhalten bespielt, ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben.

Natürlich kannst du mit einer solchen Vorgehensweise gelegentlich auf Resonanz stoßen, aber auf lange Sicht wird es dir schwer fallen, die richtige Zielgruppe anzusprechen und vor allem zahlende Kunden zu gewinnen.

Damit deine Bemühungen nicht wirkungslos im Internet verpuffen, lohnt es sich strategischer vorzugehen.

Konzentriere dich lieber auf wenige Kanäle, aber setzte dort auf regelmäßigen und hochwertigen Content. Behalte auch immer im Hinterkopf, was du mit einem bestimmten Beitrag erreichen willst.

Möchtest du, dass möglichst viele Leser deinen Newsletter abonnieren? Oder ist es dein Ziel, dich mit deinen Inhalten in kurzer Zeit als Experte in deiner Nische zu positionieren?

Mit einem klaren Ziel kannst dein Marketing viel systematischer angehen und verhindern, dass du an der falschen Stelle wertvolle Zeit und Ressourcen verschwendest.


4. Der Kundenvorteil wird nicht klar kommuniziert  

Deine Marktanalyse hat ergeben, dass es eine entsprechende Nachfrage für dein Angebot gibt, aber trotzdem erzielst du keine oder nur wenige Verkäufe?

Vielleicht hast du den Kundennutzen bisher nicht klar genug kommuniziert. In dem Fall solltest du deine eigene Webseite noch mal genau unter die Lupe nehmen. Das gilt ganz besonders dann, wenn du deine Kunden hauptsächlich über das Internet erreichst.

Sind die Vorteile für den Kunden klar ersichtlich?

Was unterscheidet dein Angebot von ähnlichen Leistungen der Konkurrenz?

Ein typischer Fehler ist, dass Unternehmen den Blickwinkel des Kunden vergessen. Es werden lange Listen von Dienstleistungen präsentiert oder beeindruckende Lebensläufe und Zertifikate angegeben, ohne jedoch auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden einzugehen.

Deine Kunden interessiert am Ende aber vor allem eins: Welches Problem kannst du für sie lösen?

Dieser Kundennutzen sollte sowohl in deinem Marketing als auch in deinen Verkaufsgesprächen klar und überzeugend kommuniziert werden.


5. Dir fehlt eine klare Positionierung  

Vor allem im Internet gilt die Devise: Die Zielgruppe ALLE gibt es nicht. Wenn du also versuchst als „Coach für Frauen“ oder „Texter für alle Themen der Welt“ erfolgreich zu werden, wird sich kaum jemand angesprochen fühlen. Das Angebot ist viel zu generell und zu nichtssagend.

Indem du dein Profil weiter schärfst und deine Alleinstellungsmerkmale stärker herausarbeitest, erreichst du mehrere Dinge:

  • Du bleibst leichter in den Köpfen von Menschen hängen
  • Du kannst deine Wunschkunden gezielter erreichen
  • Du kannst dich von deiner Konkurrenz abheben

Überlege dir also, was dich und dein Angebot besonders macht und trau dich dabei auch, deine Persönlichkeit zu zeigen.


6. Dir fehlt ein klares Ziel für dein Business

Um mit deinem Business erfolgreich werden zu können, brauchst du Ziele. Ziele geben dir Orientierung und sind eine wichtige Voraussetzung, wenn du deine Ergebnisse messen möchtest.

Das gilt ebenso für deine Finanzen. Wenn dein Business noch immer nicht profitabel ist, kann es daran liegen, dass dein Business eher impulsiv führst, ohne genau zu wissen, wo du eigentlich hinwillst. Klar definierte Ziele helfen dir, fokussierter zu sein und deine nächsten Schritte strategisch zu planen.


7. Du versuchst alles selber zu machen

Ein typischer Fehler von Selbständigen ist, dass sie versuchen, alles alleine zu machen. Die Webseite wird dann in Nachtschichten mit Hilfe von Youtube-Anleitungen gebastelt und die Buchhaltung so gut es geht selber gemacht. Und das Grafikdesign. Und die Akquise. Und die Betreuung sämtlicher Social-Media-Kanäle. Und der gesamte E-Mail-Verkehr…

Kommt dir das bekannt vor? Am Anfang ist das oft die logische Konsequenz, wenn das Budget noch begrenzt ist. Aber langfristig ist das nicht nur ermüdend und langsam, sondern in vielen Fällen auch kontraproduktiv.

Für dein eigentliches Kerngeschäft bleibt kaum noch Zeit und du riskierst, dich völlig zu verausgaben. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Resultate zu wünschen übrig lassen.

Daher gilt: Gib Aufgaben bewusst ab und trau dich auch, erfahrene Kollegen und Mentoren um Hilfe zu bitten.


Fazit: Hol dir die richtige Unterstützung

Wenn du unsicher bist, wo es in deinem Business hakt, kann es auch hilfreich sein, den Rat von einem Fachmann einzuholen. Rechne noch mal alles mit einem Gründercoach durch und tausche dich auch mit anderen Selbständigen aus. Unter Umständen lohnt sich auch die Investition in ein Coaching, bei dem du mehr Klarheit über deine Ziele und Prioritäten bekommst. Oft reichen schon kleine Veränderungen und Justierungen, um dein Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen und gut von deinem Business leben zu können.