Mit ihrem Podcast und gleichnamigen Blog „Heul nicht, mach doch!“, möchte Kato Menschen dazu motivieren, ihr eigenes „Passion Project“ zu starten. Im Interview erklärt die Holvi-Nutzerin, wie ein solches Projekt aussehen kann und warum es eine gute Basis für die Selbstständigkeit sein kann.

Ursprünglich hat die Tübingerin Katrin Gildner alias Kato Deutsch als Fremdsprache studiert und dann noch einen Master in Medienwissenschaft draufgesetzt. Eines ihrer größten Projekte ergab sich dabei ganz natürlich.

„Mich haben Medien und Kommunikation schon immer fasziniert. Im Studium habe ich dann noch einige praktische Skills gelernt, zum Beispiel Videoschnitt. Als Masterarbeit wollte ich auf jeden Fall etwas Praktisches machen – so entstand eines meiner Passion Projects, erzaehldavon.de, was mir 1 ½ Jahre später auch ermöglicht hat, in die Vollzeit-Selbstständigkeit als Dozentin zu gehen.“

Schon während ihres Masterstudiums arbeitete Kato nebenberuflich selbstständig. „Statt eines normalen Studi-Nebenjobs wie Kellnern oder Regale einräumen - been there, done that, war schrecklich! - habe ich Austauschstudierenden Deutsche Grammatik beigebracht, Texte geschrieben und als Dozentin für „meine“ Themen gearbeitet“, berichtet sie.

Der Übergang in die Selbstständigkeit war fließend. „Nach dem Master habe ich dann ein Jahr lang halb-halb gearbeitet: angestellt in einer Medienagentur und weiterhin selbstständig als Dozentin, da sich aus meiner Masterarbeit (erzaehldavon.de) immer mehr Aufträge ergeben haben. Seit April 2019 bin ich Vollzeit-selbstständig.“ 

Ein Passion Project ist „ein Zwischending zwischen Hobby und Business“ 

Ein wichtiger Schwerpunkt von Katos Arbeit liegt auf sogenannten Passion Projects, die oft auch als Herz- oder Herzensprojekt bezeichnet werden. 

„Ein Passion Project ist ein Projekt, das man ‘einfach so’ macht, weil man Lust darauf hat – nicht, weil es die Professorin oder der Chef von einem verlangen“, erläutert Kato den Begriff und ergänzt: „Die Idee dafür kommt meist, weil man selbst merkt, dass etwas fehlt: fehlende Informationen zu einem Thema, fehlende Sichtbarkeit, fehlende Vernetzung.“ 

Deshalb, so Kato, hätten solche Projekte oft auch den Zweck, anderen in irgendeiner Art und Weise zu helfen. Sie selbst bezeichne Passion Projects gerne als ein Zwischending zwischen Hobby und Business. 

 „Ich erkläre es mal an einem Beispiel: Angenommen, ich fotografiere als Hobby. Ab und zu gehe ich raus, knipse Bilder, bearbeite sie. Daraus könnte ich nun ein Passion Project machen und meine Fähigkeiten einsetzen, um mit Kindern aus meiner Nachbarschaft einen Foto-Workshop zu veranstalten. Oder ich mache witzige Fotos von Tierheimtieren, um ihre Vermittlungschancen zu verbessern. Oder ich veröffentliche einen Foto-Blog, um die schönen Seiten meiner Stadt zu zeigen. Oder ich organisiere mit einem gemeinnützigen Verein eine Fotoausstellung, um Spenden zu generieren. Die Möglichkeiten sind endlos!“

Viele Passion Projects, die Kato kennt oder sogar begleitet hat, finden online statt: Blogs, Podcasts, Online-Communities. Aber auch offline kann man viel machen, zum Beispiel Netzwerke gründen oder Workshops anbieten. 

Ein Passion Project als Basis für die eigene Business-Idee 

Als Abgrenzung zu einer Selbstständigkeit habe man mit einem Passion Project aber nicht das Ziel, Geld zu verdienen oder etwas zu gründen, erklärt Kato. Man brauche keine Businessmodell und müsse sich nicht um Bürokratie kümmern.

Ein eigenes Projekt bilde aber eine gute Basis, um daraufhin eine Geschäftsidee zu entwickeln. „Wenn ich bei der Tierheim-Fotoaktion schon gelernt habe, wie ich Bello dazu bringen kann, ruhig zu posieren, kann ich mit diesen Werkstücken ein Portfolio aufbauen. Mit diesem Portfolio kann ich dann anfangen, als Tierfotografin für Privatleute zu arbeiten – als ´richtiges´ Business.“

Auch ihr hätten ihre Passion Projects in vielerlei Hinsicht geholfen erklärt die Medienwissenschaftlerin: „Ich habe durch sie viel gelernt und neue Kontakte geknüpft, mir einen Namen in einer bestimmten Nische gemacht und viel Selbstbewusstsein entwickelt. Deshalb möchte ich das weitertragen und Leuten, die schon gute Ideen mit sich herumtragen, den Anschub und Hilfestellung geben, daraus ihre eigenen Projekte zu machen.“

Für manche sei ein Passion Project ein Schritt, um sich auf eine Selbstständigkeit vorzubereiten. Andere wollten sich hingegen „nur“ ein Hobby mit Sinn erschaffen. „Beides ist absolut in Ordnung!“ resümiert Kato.

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Eine gesunde Mischung aus Rationalität und Bauchgefühl

Katos Leistungsangebot umfasst Beratung, Mentoring und Workshops. Wir wollen von der Medienexpertin wissen, mit was für typischen Herausforderungen Kunden und Kundinnen zu ihr kommen.

Diese drei Aussagen höre sie bei Kundengesprächen immer wieder:

  • „Ich habe Probleme, aus der vagen Idee ein richtiges Konzept zu machen“
  • „Ich leider unter Selbstzweifeln: Ist meine Idee gut genug? Kann ich das?“
  • „Ich habe Schwierigkeiten, die Zusatzarbeit am Passion Project in den Alltag zu integrieren“

Es gehe selten um konkrete Probleme (z.B. Was für ein Mikrofon brauche ich, um einen Podcast aufzunehmen?), sondern oft um das Entwirren von Gedanken, Schmieden von Plänen und Mut machen.

Ihr Rat an Gründer und Selbstständige: “Wenn es um eure Idee geht: Macht euer eigenes Ding und hört nicht darauf, was ‘normal’ ist oder wie man das früher gemacht hat. Unsere Welt dreht sich sehr schnell und es entwickeln sich viele neue Berufe und Geschäftsfelder, in denen ihr ‘eure’ Ecke finden könnt. Bleibt aber auch realistisch und habt eure Zahlen im Auge.” 

Außerdem ist Kato überzeugt: “Eine gesunde Mischung aus Rationalität und Bauchgefühl/ Intuition helfen ungemein! Letzten Endes muss man von seiner Idee ja überzeugt sein.“

 

Kato: „Ich wollte ein modernes Konto”  

Für ihr Business nutzt Kato das Online-Geschäftskonto von Holvi. Für die Auswahl waren mehrere Faktoren ausschlaggebend: „Ich wollte nicht einfach zur örtlichen Bank gehen und mir dort ein Geschäftskonto mit intransparenten Konditionen eröffnen, sondern ich wollte ein modernes Konto. Bei Holvi finde ich es sehr praktisch, dass auch weitere Tools wie die Rechnungsfunktion enthalten sind.“

Vor allem die Holvi Business Mastercard kommt in Katos Business-Alltag häufig zum Einsatz: „Neben dem Konto nutze ich die Mastercard häufig, weil ich damit bequem bezahlen kann, wenn ich Software kaufe oder ein Zugticket buche.”    

Vielen Dank für das Interview! 

 


 7 Gründe, die für ein Passion Project sprechen 

  1. Man kann sich für seine eigenen Werte einsetzen und zum Beispiel ein Projekt für den Klimaschutz oder für eine lebendigere Nachbarschaft umsetzen
  2. Man lernt sehr viel – weil Lernen in der Praxis mehr Spaß macht
  3. Man hat einen sehr guten Grund, mit spannenden Menschen in Kontakt zu treten – z.B. indem man sie zu einem Podcast-Interview einlädt
  4. Man entwickelt Soft Skills wie Projektmanagement- und Zeitmanagementfähigkeiten
  5. Man macht „was eigenes“ - nach zahllosen Gruppenarbeiten im Studium oder Job eine willkommene Abwechslung
  6. Man kann Referenzen sammeln, ein Portfolio aufbauen oder etwas für die eigene Personal Brand tun
  7. Man stärkt das eigene Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeitsgefühl