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Agilität als Vorteil: 5 Erkenntnisse aus der Krise

Geschrieben von Hanna Meiners | 07.05.20 11:09

Die letzten Wochen haben das Leben vieler Selbstständiger und Kleinstunternehmer auf den Kopf gestellt. Viele, die Anfang des Jahres noch hoffnungsvoll in die Zukunft blickten, müssen jetzt schauen, wie sie ihr Geschäft retten können. Trotz der großen Herausforderungen gibt es aber auch Lichtblicke.

Überall auf der Welt haben Unternehmen neue und kreative Wege gefunden, um Umsatz zu generieren und sich gegenseitig zu stärken.

Wir haben einige inspirierende Geschichten und wichtigsten Erkenntnisse aus den letzten Wochen zusammengestellt. Etwas, das alle Stories verbindet, ist die Hilfsbereitschaft, Innovationskraft und der Zusammenhalt von Menschen in der Krise.

Auf unseren Corona-Infos von Holvi findest du mehr zu Hilfsmaßnahmen für Selbstständige und Unternehmen.  

1. Verlagere deine Angebote online   

Was kann man tun, wenn das eigene Geschäftsmodell aufgrund der Verbote und Regelungen nicht mehr funktioniert oder nur eingeschränkt möglich ist? Vor dieser Frage standen in den letzten Wochen tausende Restaurantbesitzer, Yogastudios und kleine Geschäfte. Auch viele Selbstständige, die normalerweise direkten Kontakt mit Kunden haben, mussten umdenken.

Erfolgsgeschichten

Deutschlands größtes Yoga-Seminarhaus Yoga Vidya überträgt seine täglichen Yogastunden auf Spendenbasis live ins Netz. Ähnlich machen es auch die Holvi-Kunden Daiana und Daniel von Dayoga und viele andere Yogalehrer*innen und Trainer*innen weltweit.

Die Hundetrainerin Elisabeth von der Anders-Artig Hundeschule bietet ihre Erstgespräche und Beratungen nun online an. 

Der preisgekrönte Pianist Igor Levit überträgt seit nunmehr 52 Tagen (Stand 5. Mai) täglich zur gleichen Uhrzeit Hauskonzerte live aus seinem Wohnzimmer. Mittlerweile hat sich eine große Fangemeinde gebildet, die pünktlich um 19 Uhr zu seiner Live-Übertragung zuschaltet. Hoffnung in musikalischer Form, für die viele Zuhörer sehr dankbar sind.

Die Erkenntnis

Die Beispiele zeigen einerseits, dass Kreativität, Unternehmergeist und Gemeinschaft durch schwere Zeiten tragen können. Andererseits zeigen sie, dass der Schritt in die Onlinewelt viele neue Türen öffnen kann – auch in solchen Branchen, in denen es zunächst ungewöhnlich klingt.  

Eine weitere wichtige Erkenntnis: Wer schon vor der Krise ein starkes Netzwerk aufgebaut hat, der kann jetzt darauf zurückgreifen. 

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2. Wechsle zu Onlinebanking 

Nichts ist mehr so, wie es mal war. Jetzt, wo selbst traditionelle Banken ihre Kunden auffordern, Onlinedienste zu nutzen, ist ein guter Zeitpunkt für den digitalen Sprung. 

Für Selbstständige ist ein Online-Geschäftskonto eine wichtige Voraussetzung für finanziellen Erfolg. Die Digitalisierung der Rechnungsstellung und Buchhaltung spart Zeit, optimiert Abläufe und hilft dabei, mögliche Fehlerquellen zu minimieren. 

Holvi ist mehr als nur ein Geschäftskonto. Als Nutzer erhältst du hilfreiche Tools, mit denen du Finanzen bequem online verwalten kannst.

3. Setze dich für die Gemeinschaft ein

Weltweit gab es viele inspirierende Beispiele von Unternehmen und Selbstständige, die ihre Angebote in der Krise kostenlos angeboten oder neue Konzepte entwickelt haben, um anderen zu helfen.

Ein arbeitsloser IT-Spezialist aus Finnland bot seine Dienste kostenlos in einer Facebook-Gruppe an und unterstütze Lehrer*innen bei Technikfragen rund um den Fernunterricht. Er brannte für sein Thema und wollte sich in der Krisensituation nützlich machen. Die großzügige Hilfe sprach sich schnell herum und ein Beratungsunternehmen wurde auf sein Profil aufmerksam.

Innerhalb weniger Tage hatte der Fachmann erst ein Bewerbungsgespräch und dann eine feste Anstellung als IT-Berater für Lehrkräfte. Jetzt macht er dieselbe Arbeit, aber bezahlt. 

Die Kinderbetreuungs-App Bubble Babysitting aus London startete eine Initiative, die Mitarbeiter*innen systemrelevanter Berufe auf der Suche nach Kinderbetreuung mit Medizinstudent*innen zusammenbringt, deren Praktika aufgrund der Krise verschoben werden mussten. Bubble möchte die Menschen, die in der Krise täglich ihr Leben aufs Spiel setzen, unterstützen. Für die Student*innen ist es eine Möglichkeit, einen wertvollen Beitrag zu leisten und sich bei ihren Mentoren zu revanchieren. 

Die Erkenntnis

In der Krise zeigt sich besonders deutlich, für welche Werte ein Unternehmen steht. Nutzt man seine Expertise, um anderen zu helfen oder zählt man zu denen, die sich zuerst aus der Verantwortung ziehen wollen? 

Bubble-Mitarbeiter*innen berichteten, es sei das beste Gefühl, das sie je bei ihrer Arbeit hatten – die Initiative hat ihren Bemühungen eine ganz neue Bedeutung geben. Außerdem hat die Aktion ihnen positive Presse eingebracht und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Marke gestärkt.

4. Starte einen Abhol-/Lieferservice

Selbst wenn du dein Angebot nicht ins Internet verlegen kannst, gibt es immer noch Wege, Kunden mit Produkten zu versorgen, zum Beispiel mit einem Abhol-/Lieferservice.

Erfolgsgeschichten 

Der bekannte finnische Koch und Gastronom Henri Alén passte sich der Situation an, indem er ein neues, familienfreundliches Angebot entwickelte. 

Statt exquisiter Gourmet-Gerichte und aufwändiger Mehr-Gänge-Menüs liefert der Finne traditionelle Hausmannskost gestressten Familien direkt an die Haustür. Damit das seelische Wohl in der Krise nicht auf der Strecke bleibt, erhält jeder Kunde zudem zwei Wochen lang Zugang zu dem Kursangebot von Academy of Brain, einer personalisierten Lernplattform.

Eine Käseverkäuferin aus Helsinki lieferte ihre hochwertigen Käsesorten mit dem Fahrrad an hungrige Stammkund*innen aus.

Der Hamburger Seifenkontor hingegen bietet seit Beginn der Krise seine beliebten Seifen im Stadtgebiet per Vespa-Kurier an.

Die Erkenntnis

Jetzt ist Kreativität gefragt. Überlege dir, wie du deine Produkte und Dienstleistungen über andere Kanäle verkaufen kannst. Ein Liefer-/Abholservice funktioniert auch regional. Nutze die Zeit, um Kundenbeziehungen aufzubauen und zu pflegen. Sie bilden die Grundlage dafür, dass dein Business auch in Zukunft krisensicher ist. 

5. Investiere in deine Zukunft

Nicht jedes Geschäftsmodell lässt sich digitalisieren. Friseur*innen oder Massagetherapeut*innen können nun mal nicht über eine Webcam arbeiten. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, finanzielle Engpässe zu überbrücken.

Erfolgsgeschichte 

Das in London ansässige Restaurant Crudo Cevicheria verkauft Online-Gutscheine für den Kauf zukünftiger Mahlzeiten, die nach der Wiedereröffnung des Restaurants zur Abholung bereit stehen.

Auf diese Weise wird der Geldfluss aufrechterhalten, und loyale Kunden freuen sich, dass sie dazu beigetragen haben, ein lokales Unternehmen zu unterstützen.

 

Tipp: #Supportyourlocal ist eine Bewegung zur Unterstützung kleiner Unternehmen in der Krise. Auch du kannst dort kostenlos einen Gutschein-Shop für dein Unternehmen eröffnen und Wertgutscheine verkaufen.

Helfen.Berlin und PayNowEatLater sind ähnliche Initiativen.

Fazit: Wie du die Krise als Chance nutzen kannst

Hier sind die wichtigsten Learnings noch einmal im Überblick:

  1. Biete deine Produkte/Dienstleistungen online an
  2. Wechsle zu Onlinebanking 
  3. Setze dich für die Gemeinschaft ein 
  4. Starte einen Abhol-/Lieferservice
  5. Investiere in deine Zukunft 

Neben diesen Punkten können wir eine weitere Sache aus der aktuellen Situation mitnehmen: Menschen möchten sich verbunden fühlen. Die Politik hat mit Corona-Hilfen für Selbstständige reagiert, und vielerorts haben sich Städte, Kommunen und Gruppen zusammengetan, um regionalen Unternehmen in Notlagen zu helfen.

Unternehmen, die gute Chancen haben, die Krise zu überstehen, zeichnen sich durch folgende Merkmale aus: 

  • Digitalisierung des Angebotes 
  • Ausrichtung auf die Zukunft, Anpassungsfähigkeit 
  • Empathiefähigkeit 

Zusammen schaffen wir das!